„Back-to-the- future-Remix“

■ betr.: „Ein später Sieg Hitlers“, „Wird ein neuer Holocaust zuge lassen?“, taz vom 15.11.93

Die Befürchtung, daß es nicht erst eines Heitmanns bedurft hätte, um auch die Verstocktesten noch zu ermutigen, ihr asthmatisches Licht historischer Klarsicht auszuhauchen, indem ihnen finale „Einordnung“ der NS-Zeit in Aussicht gestellt wird, bestätigt aufs trefflichste Thomas Schmids Beitrag:

Weil Herr Schmid die Tabubrechschmerzgrenze seiner Klientel genau kennt und weiß, daß diese, im Gegensatz zu jener Heitmanns, lieber Indirektes goutiert, läßt er andere davon halluzinieren, daß „sich vor den Augen desselben apathischen Europas Buchenwald wiederhole“ und „Bosnien-Herzegowina in ein KZ verwandelt worden sei“, nicht ohne abschließend augenzwinkernd um Verständnis dafür geworben zu haben, wenn es den betroffenen Flüchtlingen nicht mehr möglich sei, die Unterschiede zwischen beiden Orten zu erkennen, sondern sie vor allem die Gemeinsamkeiten sehen würden.

Das Sahnehäubchen setzt dem Ganzen dann noch nebenstehende Rede von Landsbergis auf, in der er als eine von seiner Meinung nach zwei Ursachen des Balkankonflikts die Rolle der Ex-UdSSR bzw. Rußlands als Triebfeder des Konflikts meint herausdestillieren zu können.

Im „Landsbergis-Schmid-back- to-the-future-Remix“ hörte sich das dann ungefähr so an:

„Der Russe“ ist schuld am Bosnienmassaker, was dasselbe ist wie Buchenwald, was heißt, daß sich hier die Noltesche „asiatische Gefahr“ endgültig materialisiert, der schon Hitler mit Angriffskrieg und industrialisiertem Völkermord „staatsmännisch-vorausschausend“ in die Arme fallen wollte... T. Lilienfein, Berlin