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■ StudentInnen im StreikEndlich in Bewegung

Die StudentInnen streiken. Man glaubt es kaum und stellt sich zwei Fragen: Wird der Streik politische Kraft entwickeln? Und wenn ja: Kann er die rasante Talfahrt der Unis stoppen, bringt er Reformimpulse? Die aufbrechende soziale Bewegung der StudentInnen hat ein solides Fundament: die katastrophale Lehrsituation, die in Berlin groteskerweise durch einen Abbau der Professoren bekämpft wird. Dafür gibt es jetzt die Quittung. Gerade die Studienanfänger protestieren gegen das Studienchaos, das sie erstmalig live erleben. Hinzu kommen die Assistenten, die fast allein die Lehre tragen und dennoch als erste aus der Alma mater hinausbugsiert werden sollen. Die Empörung greift sogar über die universitären Mißstände hinaus: Die StudentInnen wollen das Abgeordnetenhaus auflösen – per Plebiszit. Klar schaffen sie das nicht, jedenfalls nicht alleine. Aber bis zum Volksbegehren können sie es bringen.

Die Studierenden wollen die staatliche Uni-Deform stoppen. Das reicht nicht. Die Reformdevise muß heißen: gleichberechtigte Mitsprache gegen ein spürbares Mehr an Engagement. Die Studierenden müssen die eigene Lehre durchsetzen, und sie müssen dieses selbstbestimmte Lernen selber in die Praxis umsetzen – zum Nulltarif, wie es aussieht. Denn auch die Krise der öffentlichen Haushalte ist keine Erfindung. Christian Füller

Siehe Bericht Seite 23

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