Die letzte Fahrt (Auszug)
1.
das
ist niemand ... — in der tat: längst schon hat sich vollendet
die gemeinsame
die eine
die letzte fahrt —
wie eine welt der man einhalt gebot —
(und es blieb — dem gebliebnen
die lange
geknäulte feuchtigkeit
— am hals irgendwo am kragenaufschlag an den ärmeln —
eines langen
alterns massenhafter augen) —
das ist
der mitten im zittern (wie das nichtswürdige gespenst
einer gewissen ewigkeit)
erstarrte schwarzgezähnte mund
schlichten schlehdorns —
von der alleinigen — stets noch derselben — hand sich entfernend:
in stets demselben abstand —
(gleich hier
nebenan
in der gasse) —
das ist die stadt des weißdorns — august
Acht-und-Achtzig — und als ihr heller mittelpunkt
die einzige allmenschliche
hand — das ist sehr lange schon
die schlichte Schlichtheit
einer ärmlich-allerschlichtesten-ewigkeit: wie
das abgetragne schuhwerk
in den Ewigen Geb-äu-lichkeiten
für
die Öfen und Haare ... —
2.
stadt der heckenrosen ... — es ruht nicht
bloß diese
hand: hat sich verkörpert
in die ewige Tröstung
all der längst getrösteten: es bleibt — oh: ohne
wen und was — die Tröstende
die einsamste
hand
auf der welt —
„da“ — sie hat eingehalten — „da ist
die tür“
(mehr zu sagen — hieße
den selbigen Gott
zu verrücken: um
mehr — zu sein
feuchte-knochig-brüchigkeit
in mehr Verlassenheit): „da ist
(schlicht vom eisenbahnwagen)
die tür“ — und die wegnahme
die allmählich-ewige
die schlichte — der hand:
Welt
Ohne Wen —
:
(ein schwaches zittern bloß:
Ha-aj-jja ...) —
Gennadij Ajgi
Aus dem Russischen von Felix Philipp Ingold
(aus: Gennadij Ajgi, „Die letzte Fahrt — Wallenberg in Budapest“, Zweisprachige Ausgabe, erschienen 1993 im Rainer Verlag Berlin, dem wir für die Abdruckgenehmigung danken)