Ganz korrekt geprügelt

■ Touristen-Prügel am Brandenburger Tor: Polizei weist Vorwürfe zurück

Die Polizei weist die Vorwürfe zurück, sie habe ungerechtfertigt westdeutsche Touristen verprügelt. Der Porsche-Fahrer, der einräumt, verbotenerweise durch das Brandenburger Tor gefahren zu sein, soll nach Polizeiangaben versucht haben, einen Beamten zu überfahren. Der Polizist habe sich nur durch einen Sprung zur Seite retten können. Als weitere Polizeibeamte das flüchtige Fahrzeug stoppten, habe der Fahrer Axel Schulz das Vorzeigen seiner Ausweispapiere verweigert und die Scheibe seines Fahrzeuges geschlossen. Daraufhin hätten die Beamten, so Polizeisprecher Hans- Eberhardt Schultz, die Tür aufgebrochen und den Autofahrer herausgezerrt.

Zu den Körperverletzungen während des Polizeieinsatzes – Axel Schulz erlitt unter anderem eine Schädelprellung, sein Bruder Stefan einen Mittelfingerbruch – konnte der Polizeisprecher keine Angaben machen. Genausowenig sei ihm bekannt, ob der Porsche der Familie Schulz beschlagnahmt worden sei. Seiner Kenntnis nach stehe der Wagen auf dem Mittelstreifen der Straße des 17. Juni.

Nach Angaben der Polizei müssen Axel und Stefan Schulz einer Anzeige wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt entgegensehen. Außerdem drohe Axel Schulz eine Anzeige wegen Urkundenfälschung, weil sein Führerschein „unglaubwürdige Angaben“ enthalte. Mutter Gisela Schulz werde wegen falscher Beschuldigung angeklagt. Sie hatte fälschlicherweise behauptet, die Polizei habe eine Armbanduhr und eine Brieftasche entwendet. Den Vorwürfen gegen die Polizei sieht der Pressesprecher gelassen entgegen: „Wir haben für die Vorgänge unabhängige Zeugen, die alles beobachtet haben.“ Axel Schulz erklärte, seine Familie habe Anwalt Rolf Bossi verpflichtet. Thomas Nagel