Kurden brechen Hungerstreik im Volkshaus ab

Vier inhaftierte Kurden, 100 Festnahmen, 30 Verletzte sowie beschlagnahmtes Inventar, ein neuer Arbeiterverein und in ihrem Selbstbewußtsein gestärkte KurdInnen: So lautet die Bilanz des Verbots der Kurdischen Arbeiterpartei PKK in Hamburg, in deren Verlauf der „Kurdische Arbeiterverein Hamburg und Umgebung“ geschlossen worden war.

Inzwischen sind den KurdInnen ihre Räume am Harburger Wallgraben 24 von der Innenbehörde zurückgegeben worden, nach dem der neue Verein Kurdisches Volkshaus gegründet worden ist. In den Räumen sind derzeit noch 40 KurdInnen in einem Hungerstreik, um gegen Verfolgung einerseits und für die Freilassung der vier inhaftierten Landsleute andererseits zu demonstrieren.

„Wir werden den Hungerstreik bis zum Wochenende abbrechen“, erklärte gestern ein Sprecher, „werden dann genau beobachten, wie sich alles entwickelt.“

Gemeint ist die Einstellung aller Strafverfahren, die im Zusammenhang mit den Protesten gegen die Schließung des Vereins stehen. Und die Rückgabe des Inventars. Dabei geht es weniger um Stühle und Tische (Wert: 40.000 Mark), sondern um das beschlagnahmte kurdische Kulturgut wie Trachten, Plastiken, Musikinstrumente und Theaterkostüme.

Auch wenn sich die Kurden wieder im Volkshaus versammeln können, ist dies nur eine Notlösung. „Bei der Vereinsgründung ist drei Mal der Vorstand abgelehnt worden. Man hat versucht, auf unseren Verein Einfluß zu nehmen, um uns zu kontrollieren“, beklagt der Vereinssprecher. pm