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■ SchnittplatzGorilla-TV

Schon der Titel ließ nicht Gutes ahnen: „Bei den Gorillas in den Mondbergen“ hieß die Tierreportage, die die ARD am Weihnachtssonntag statt des abendlichen „Weltspiegels“ im Programm hatte. Auf dem Mond jedenfalls schien sich TV-Autor Waldemar Bauer weit besser auszukennen als in Afrika. Gleich zu Beginn verwechselte er die Drehplätze, die Virunga-Berge mit dem Ruwenzori-Gebirge. Und das, obwohl er offensichtlich keine Spesen gescheut hatte, um selbst vor Ort zu sein. Loriot hätte einen Tierfilm nicht amüsanter arrangieren können: Den von ihm interviewten Experten aus der Region ließ Bauer nicht zu Wort kommen und antwortete sich in ebenso besserwisserischen wie nichtssagenden Sätzen lieber selbst. Er krönte seine journalistische Neugier mit der routinierten Sportreporter-Frage „Wie fühlten Sie sich dabei?“ und leistete auch als Off-Sprecher Ungeheures: „Hier sehen Sie, wie ein Gorilla an einem Ast nagt“, erfuhren die ZuschauerInnen, während im Bild ein Gorilla an einem Ast nagte.klu

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