Achtung Rinderwahnsinn

■ Erstes Rind in Deutschland verendet

Berlin (AP/taz) – Bei einem aus England eingeführten Rind ist jetzt erstmals in Deutschland Rinderwahnsinn (BSE) nachgewiesen worden. Das Mitte 1989 importierte schottische Hochlandrind habe vor seinem Tod im Februar 1992 Symptome von BSE gezeigt, teilte das Bundeslandwirtschaftsministerium gestern mit.

„Dieser Fall war zu keinem Zeitpunkt Anlaß einer Gefährdung der menschlichen Gesundheit“, wiegelte das Ministerium ab. Auch eine Weiterverbreitung innerhalb der Rinderbestände in Deutschland könne ausgeschlossen werden, denn eine Ansteckung der Tiere untereinander sei nicht möglich.

Eine Einschleppung der Krankheit nach Deutschland werde inzwischen durch strenge Einfuhrverbote verhindert, meint das Ministerium. Auch der Agrarausschuß des Bundestages wiegt sich in Sicherheit: Die Abgeordneten hatten im Sommer die Empfehlung des Bundesgesundheitsamtes, auch den Import von britischem Rindfleisch zu verbieten, souverän ignoriert.

BSE (Bovine spongioforme Enzephalopathie) ist eine zum Tode führende Erkrankung von Gehirn und Rückenmark der Rinder. Die Seuche war erstmals 1986 in England festgestellt worden. Dort sind seither über 100.000 Rindviecher an der Krankheit krepiert. ten