Spagat Bonn-Berlin

■ Bremen will in Tiergarten bauen

Noch in dieser Woche will der Senator für Bundesangelegenheiten, Uwe Beckmeyer (SPD), mit der Finanzverwaltung des Berliner Senats über den Verkauf eines Grundstücks für die ständige Vertretung des Landes Bremen in der Hauptstadt Berlin verhandeln. Wie Beckmeyer gestern anläßlich seiner Jahresbilanz '93 erklärte, ist ein 5.000 Quadratmeter großes Grundstück im Bezirk Tiergarten vorgesehen, das nach einer Entscheidung des Berliner Senats bis auf 75 Prozent seines Verkehrswertes heruntergehandelt werden kann.

„Wichtig ist, daß wir das Grundstück erst einmal haben, dann können wir überlegen, was wir dort machen“, meinte Beckmeyer. Angedacht ist u.a ein „Investorenmodell“: ein Gebäude, das neben den 24 Arbeitsplätzen der bremischen Verwaltung auch Platz für Repräsentanzen bremischer Firmen bietet. Als Investor habe die Bremer Landesbank Interesse signalisiert.

Bis die ständige Vertretung in Berlin aufgebaut ist, muß Senator Beckmeyer mitunter lange Beine machen. „Wir werden eine Zeit lang im Spagat zwischen Berlin und Bonn leben“, erklärte der Senator. Das Jahr 2000 sei der Endpunkt des Umzuges. Bis dahin will Beckmeyer in der Bremer Vertretung in Bonn zugunsten des Landes noch einmal die Puppen tanzen lassen. Beckmeyer will zum Beispiel mit „kleinen, aber feinen Veranstaltungen“ in Bonn um Aufmerksamkeit für Bremen werben. Geplant ist u.a eine Veranstaltung „Journalismus, Politik und Fußball“, an der zum Beispiel Klaus Toppmöller und Bernd Schuster teilnehmen sollen. Natürlich wird auch in diesem Jahr wieder ein Butenbremer des Jahres gewählt und eine „Bremer Woche“ in Bonn vorbereitet. Neben einem echten Kajenmarkt sollen die „Bönnschen“ dann auch die Deutsche Kammerphilharmonie zu hören bekommen. mad