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„Telekomist spitze“

■ Kinder malen für die Telekom – Telekom dankt mit Lob und Karte

Nadine, 7 Jahre, hat das Zeug zur Werbefachfrau. Die nicht unkomplizierte Aufgabe, den gelben Telefonbuchdeckel von Anzeigen und Stadtansichts-Fotos zu befreien und mit Handgemaltem zu versehen, löste sie geradezu doppelbödig. Ihr Entwurf: ein stachelstellender Tele-Igel, der enthusiastisch ausruft Telekomist einfach Spitze. Eine Idee, die Bürgerschaftspräsident Dieter Klink zu der lobenden Bemerkung hinreißen ließ: „Sie hat sich wirlich etwas dabei gedacht.“

Auch die Telekom weiß so etwas ganz zu honorieren. Das Denken hat Nadine einen vierten Platz beim Telekom-Wettbewerb Kinder malen fürs neue Telefonbuch eingebracht. Die gelben Bücher sollen weiß werden (Ausnahme: die Gelben Seiten bleiben gelb), was die Telekommunikanten gleich als Chance zur künstlerischen Umgestaltung derselben nutzten. Auch in Bremen durften Kinder bis 12 Jahre frei assoziierte Bilder einschicken, eine 7- köpfige Herren-Jury hat 15 jetzt prämiert.

Bei der Auswahl, so Jürgen Waller (Hoschschule für Künste), habe man es mit „aktueller, moderner Kunst“ zu tun gehabt und sei schließlich bei dem Kriterium „Ist mit jenem Motiv das Telefonbuch als solches noch erkennbar?“ gelandet. Die kompatibelsten Erzeugnisse wurden ausgesiebt und waren nun der Bremer Telekom eine Inszenierung und Huldigung wert. Damit sind die Ausgezeichneten jedoch der Publicity-Wut noch nicht entkommen – sie werden an den Bundeswettbewerb weitergereicht, es wird nochmal zehn SiegerInnen geben, und zuhause in Bremen sind eine Ausstellung und ein Kalender geplant. sip

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