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Podium gestürmt

■ Turbulente Göttinger Demo zum „Jahr der Familie“

Mit einer Protestaktion linksgerichteter Demonstranten hat am Freitag die Eröffnungsveranstaltung des Landes Niedersachsen zum „Internationalen Jahr der Familie“ in Göttingen begonnen. Rund 100 junge Leute stürmten das Podium in der Göttinger Universität und protestierten gegen die „Diffamierung der Frauen als Gebärmaschinen“, gegen das Heiratsverbot homosexueller und lesbischer Paare und „Zwangssterilisierung in der Dritten Welt“.

Das niedersächsische Frauenministerium stellte dagegen bei der Auftaktveranstaltung mit Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) die „Mehrkinderfamilie“ in den Mittelpunkt des bis Sonnabend dauernden Kongresses. Immer seltener gebe es Familien mit vielen Kindern, hieß es. Vielfach seien diese Großfamilien in mehreren Ehen der einzelnen Partner entstanden, sagte die Staatssekretärin im Frauenministerium, Christa Karras, die anstelle der erkrankten Frauenministerin Waltraud Schoppe sprach. Die neuen Familien-Konstellationen schafften häufig Konflikte. Oft fehlten auch die materiellen Voraussetzungen für eine Lebensstandardsicherung und Chancengleichheit. Für die Kinder habe dies erhebliche psychosoziale Folgen. Karras forderte eine Dynamisierung des Familienlastenausgleichs. dpa

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