ziK-Zukunft ungewiß

■ Bewilligte Tagessätze reichen nicht aus / Verwaltung „vergeudet Steuergeld“

Die Zukunft der Bewohner des Projekts für aidskranke Menschen ziK (zu Hause im Kiez) bleibt weiterhin unklar (siehe gestrige taz). Bis zur endgültigen Entscheidung nächste Woche müssen sie noch um ihr Zuhause bangen. Auf der gestrigen Pressekonferenz sagte der Vertreter der Senatsverwaltung für Gesundheit, Peter Barkstet, man habe sich mit der Finanzverwaltung geeinigt, dem Wohnprojekt einen Tagessatz von 100 Mark zu bewilligen. Für den Fortbestand ist jedoch ein Tagessatz von 140 Mark nötig.

Empört über die starre Haltung der Finanzverwaltung war Ellis Huber, Präsident der Ärztekammer: „Die Finanzverwaltung vergeudet vorsätzlich Steuergelder auf dem Rücken Schwerkranker“. Ähnlich reagierte Manfred Láge, Abteilungsleiter im Auguste-Viktoria-Krankenhaus: „Wenn das Wohnprojekt aufgelöst wird, blockieren die Aidskranken Betten im Krankenhaus, obwohl sie im Wohnprojekt billiger versorgt werden könnten.“

Dieser Argumentation kann der Pressesprecher der Finanzverwaltung, Klaus-Hubert Fugger, nicht folgen: „Die Tagessätze kann man nicht vergleichen. Im Krankenhaus findet eine Intensivbetreuung statt.“ Für die Finanzverwaltung sei außerdem der Personenschlüssel des Projekts zu hoch. Zwei Betreuer reichten für die 7-Tage-Versorgung der acht Aidskranken. awa