Absturz der Profis

■ Erstaunliches Männer-Eiskunstlaufen

Hamar (dpa) – Eine harte Bruchlandung erlebten die Profi- Heimkehrer Brian Boitano (USA) und Viktor Petrenko (Ukraine) im olympischen Technikprogramm. Die Plätze acht und neun sind nicht gerade ein ideales Sprungbrett, um heute abend mit der Kür noch auf einen Medaillenrang zu gelangen. „Aber es ist noch nicht vorbei, ich kämpfe bis zum Schluß“, sagte der 30jährige Boitano.

Schlimmer noch als die Olympiasieger von 1988 und 1992 erwischte es vor knapp 5.000 Zuschauern den viermaligen Weltmeister Kurt Browning. Der 27jährige stürzte nach einer indiskutablen Leistung auf Rang zwölf und weinte bitterlich in den Armen seiner Eltern. Kanadas Nationalheld, der sich gern als raubeiniger Cowboy-Typ gibt, ergriff tief getroffen von dem erneuten Desaster – der Flip wurde zum Flop und der Doppel-Axel zur ungelenken Flugübung – sofort die Flucht. Nicht einmal bei der Auslosung für die Kür ließ sich Browning blicken.

Schuld an den Bauchlandungen von Boitano, Petrenko und Browning ist letztlich ein Norweger namens Axel Paulsen. Er kreierte Anfang des Jahrhunderts den schwierigsten der Sprünge, der für das Trio zur Klippe wurde. Profitiert haben davon der Russe Alexej Urmanow, Elvis Stojko (Kanada) und Philippe Candoloro (Frankreich), die den Dreifach- Axel perfekt inszenierten und in Führung liegen.