piwik no script img

Razzia gegen verbotene Nazitruppe

■ Tonnenweise NF-Propagandamaterial beschlagnahmt

Der Bielefelder Staatsschutz und Beamte des BKA durchsuchten am Donnerstag nachmittag in Ostwestfalen-Lippe Objekte der verbotenen „Nationalistischen Front“ (NF). Der Verdacht der Ermittler: Fortführung der im November verbotenen NF und Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Die Durchsuchungen richteten sich gegen das Haus des ehemaligen NF- Führers Meinolf Schönborn in Detmold-Pivittsheide und dessen neofaschistischen „Klartext“-Verlag. Den interessantesten Fund, so die Ermittler, brachte die Durchsuchung des Verlages, den der Neonazi unter dem Namen „Deutscher Spielwarenverlag“ weiterführt: Dort fand sich eine internationale Adressenkartei mit den Namen von Kunden, die aus dem Verlag rechtsradikales Material bezogen hatten. Ob das Material für eine Anklageerhebung ausreicht, müßten die weiteren Ermittlungen ergeben, meinte ein Polizeisprecher. Karin Gronau, Mitglied der „Pivittsheider Bürgerinitiative gegen ein Nazi-Zentrum“, bezweifelt jedoch die Ernsthaftigkeit des polizeilichen Ermittlungsinteresses. Schließlich seien die Hakenkreuzaufkleber mit der Nürnberger Postfachadresse Schönborns bereits Anfang Dezember in der Detmolder Innenstadt aufgetaucht. Martin Rapp

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen