Bremen holt noch mehr Geld aus Brüssel ab

■ Kleinstes Bundesland liegt bei der EG-Strukturförderung ganz vorne

Bremen bleibt erfolgreich beim Einwerben von EG-Geldern. Im Drei-Jahres-Programm 94-96 werden dem kleinsten Bundesland mit rund 70 Millionen Mark pro Jahr sogar 20 Millionen Mark mehr aus dem Topf für die „Unterstützung altindustrieller Regionen“ zur Verfügung stehen als im letzten Programm 89-93. Mit dieser Zusage ist Wirtschaftssenator Claus Jäger von einer Brüssel-Reise zurückgekehrt.

Auch im Vergleich mit den anderen Bundesländern ist Bremen besonders erfolgreich beim Einsatz von EG-Mitteln. Während sein Bevölkerungsanteil an den alten Bundesländern nur ein Prozent beträgt, landen sechs bis sieben Prozent der EG-Strukturhilfe aller alten Länder in Bremen. Auch hier konnte das kleinste Bundesland seinen Vorsprung gegenüber dem letzten Programm sogar noch ausbauen.

„Unser Glück ist, daß Brüssel ganz gezielt einzelne Projekte in der Region und nicht ganze Regionen pauschal fördern will“, meinte Jäger gestern zur Erklärung des Bremer Erfolgs. Und: „In Brüssel haben wir einen exzellenten Ruf.“ An dem habe auch die Bremer Brüssel-Beauftragte und SPD-Kandidatin für das Europaparlament, Karin Jöns, einen „wichtigen Anteil“, sagte Jäger.

Zur Kontaktpflege mit der Brüsseler Bürokratie gehört am 10. März auch der Empfang des für die Strukturförderung zuständigen EG-Kommissars, Bruce Millan. „Wir wollen ihm dann vor Ort zeigen, was in Bremen alles mit Brüsseler Geld geleistet wurde“, so Jäger. Besonders weit muß er dafür mit seinem Gast nicht gehen. Schon direkt vor der Tür des Wirtschaftsressorts nämlich liegen einige EG-Millionen sozusagen direkt auf der Straße – in Form des sieben Meter breiten neuen Granitpflasters der Schlachte.

Kein Wunder, daß Bremen bei soviel Erfolg im EG-Geld-Akquirieren auch bei der organisatorischen Abwicklung von EG-Programmen ganz vorne liegt. Das in Bremen eigens zu diesem Zweck entwickelte Computer-Programm „Evi“ wird derzeit in Brüssel auf eine europaweite Einführung getestet. Ase