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Das Sparschwein zahlt alles

■ Alle Staatszuschüsse gestrichen - Die Breminale macht unverdrossen weiter

Zwar kriegt die „Breminale GmbH“ nun endgültig keinen Pfennig Staatsknete mehr, die „Breminale“ als solche setzt aber ihr Dasein unbeugsam fort: Auch heuer wird der Zeltrummel auf den Weserwiesen stattfinden, vom 19. bis zum 23. Mai wird er dauern, jede Menge Blues und Soul wird zu hören sein, darunter vom großen alten Eddie „Knock on the Wood“ Floyd, und im Grunde ist alles wie früher: „Nach außen hin wird sich die Reduzierung nicht so mitteilen“, sagt Manfred Fleckenstein von der Breminale GmbH. Die Firma hat eisern gespart, sagt er, die Musiker machen's für etwas weniger Geld, so geht's am Ende.

Am meisten nützen der GmbH aber unbestritten die Einnahmen aus dem Flohmarkt auf der Bürgerweide, den sie seit einigen Monaten betreiben darf. „Ohne den Flohmarkt hätten wir uns das Nachdenken über die Breminale schenken können“, sagt Fleckenstein.

Auch für die Kultursenatorin waren die Zusatzeinnahmen durchaus ein Kriterium - und die Tatsache, daß die Breminale nur fünf Tage währt. „Ich habe doch unter unserem Sparzwang nur die Wahl, ob ich beispielsweise der Shakespeare-Company die Mittel entziehe, die das ganze Jahr spielt, oder der Breminale, die für fünf Tage auch schon fast 300.000 Mark verbraucht hat“, sagt Helga Trüpel.

Daß es aber nun gleich gar nichts mehr geben soll, will der GmbH nicht in den Kopf. Ihren ermäßigten Antrag auf 50.000 Mark hat die Kulturdeputation zwar auch schon abgelehnt, nun aber möchte die Breminale wenigstens 15.000 Mark haben für die bremischen Gruppen, die um die Musikzelte herum ein Open-Air-Programm veranstalten. Und siehe, die Kulturdeputation, die darüber am 21. April brüten wird, hat wahrhaftig schon wohlwollend geblinzelt. schak

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