■ Die populäre Konzertführerin
: Schmetterlingsflügelgleiche

Daß in Bremen viele Menschen sehr verschiedenartige Musik machen (und veranstalten), ist kein Geheimnis. Dabei kann sich die Bremer Musikszene durchaus hören lassen. Nehmen wir die multinationale Band Nagara. Sie gibt es schon seit über zwei Jahren, ist oft in der Hansestadt aufgetreten und hat eine CD herausgebracht. Die heißt „mamos“ und ist famos. Nagara spielt eine Mischung aus Rock- und Bluesmusik, durchzogen von Jazzeinflüssen. Eingerahmt wird diese Melange von orientalischen Klängen. Dafür ist die Saz zuständig, ein dickbäuchiges Saiteninstrument, dessen Klang jede kennt, die Yilmaz Güneys Film „Yol“ gesehen hat. (Zum Beispiel). Cemal Kocas spielt die Saz, und ohne die übrigen MusikerInnen abtun zu wollen, Klaus Fey am Saxophon ist auch eine Ohrenweide. Die Band tritt am Freitag, 18. März, im Kioto im Lagerhaus Schildstarße auf. Um 21 Uhr geht's los.

And now for something completely different. Schon eine Stunde früher, also um 20 Uhr, aber auch am Freitag, steigt das 293. „Dacapo“-Konzert im Bürgerhaus Weserterassen. Das Maarten Altena Ensemble aus Amsterdam gibt sich die Ehre. SpezialistInnen mögen sich an den Gig der Band zusammen mit Anthony Braxton vor zwei Jahren erinnern. Allen anderInnen sei versichert, das Nonett hält sich an keinen Stilen fest, donnert mit ungeheurer Wucht durch die Welt der Neuen (Jazz-) Musik und kann im nächsten Moment auch schmetterlingsflügelgleich die Luft ganz zart zum Schwingen bringen. Das können Sie glauben.

Mehr Jazz findet in Vegesack statt, im Kito. Das Allan Botschinsky Quartet wartet auf. Der in Kopenhagen geborene Bandleader führt seine Mitspieler mit der Trompete durch eigene Kompositionen, die u. a. von Quincy Jones, Dizzy Gellespie, Dexter Gordon, Philip Catherine, Peter Herbolzheimer und sogar Bert Kaempfert beeinflußt sind. Ja, Sie lesen richtig. Freitag, 20 Uhr.

Und nochmal in eine völlig andere musikalische Richtung, auch Freitag um 20 Uhr. Die Ex-Punkrocker, jetzt Rock-Rocker Victims Family aus U.S. of A. Dazu die Niederländer Mauser FK und die Bremer TKO 65 (schöne Namen, gell?). Veranstaltungsort ist der Musiktempel Wehrschloß in Hastedt. Am nächsten Abend, wieder 20 Uhr, geht's weiter mit den Bands SNFU, Megakronkel und Eternal Rest. Mehr dazu in der morgigen Ausgabe der taz. Viel Spaß beim auswählen.

Cool J.F.