Blanker Hohn

■ betr.: „Die neue Dimension des Terrors“, taz vom 24.3.94

[...] Den Verzweiflungsmoment lassen die Politiker Kanther (Bundesinnenminister) und Günther (hessischer Innenminister) völlig außer Betracht. Offiziell sind in der BRD Waffenlieferungen in Krisengebiete strafbar. Die Morde und Folterungen im sogenannten Kurdistan werden auch durch Waffenlieferungen aus Beständen der ehemaligen Nationalen Volksarmee und der Bundeswehr (zum Beispiel Leopardpanzer) möglich. Dies dementiert Kanther nicht: Jedermann weiß es.

In der Praxis werden die Krisengebiete einerseits für den Absatz von Produkten der deutschen Kriegsindustrie benötigt und andererseits muß die Bundesregierung sich bemühen, die Flüchtlingsströme abzuwehren. 344 Millionen Schuß Munition, 265.000 Maschinenpistolen und 265.000 Panzerfäuste sollen den Kurden keine Angst vor dem BRD-bewaffneten Nato-Partner Türkei machen? Markus Volker Braum,

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