Abschied von der VGAH

■ In der Zweitklassigkeit soll wieder als TuRa gepritscht werden

Der letzte Satz war symptomatisch für die gesamte Saison: Mit einem demütigenden 0:15 wurden die Volleyballerinnen der VGAH beim Schweriner SC aus der Bundesliga verabschiedet. Vier Jahre nach dem Aufstieg war der Höhenflug der aus den Vereinen TuRa Harksheide und TuS Alstertal gebildeten Spielgemeinschaft beendet.

Doch nicht nur das. Niemand weiß, wie es weitergehen soll. „Der Verein ist führungslos“, kritisierte Mannschaftsführerin Beate Paetow. Schon seit dem letzten Oktober gibt es keinen Vorsitzenden mehr. Dies könnte sich erst Mitte Mai ändern, wenn die 400 Mitglieder des größtem Hamburger Volleyballklubs einen neuen Vorstand wählen.

Innerhalb der Vereins war das sportliche Aushängeschild ein Fremdkörper. „Die Mannschaft hängt in der Luft“, klagte Beate Paetow, „viele im Verein stehen nicht auf Leistungssport.“ Die deutsche Beach-Volleyball-Meisterin hatte den Verein aufgefordert, das Spielrecht für die 2. Liga freizugeben, wenn er keine ausreichenden Bedingungen dafür schaffen kann.

Der bisherige Trainer Günter Seipp wird die Mannschaft in der 2. Liga nicht mehr betreuen. „Wenn Beate Paetow Spielertrainerin wird, kann der Verein einiges Geld sparen“, schlug der 37jährige vor. Auch einige Spielerinnen hatten sich für diese Lösung ausgesprochen, die jedoch keineswegs unumstritten ist.

Zwischen Paetow und einigen wichtigen Personen gibt es unüberbrückbare Differenzen“, sagte der Gründer der Spielgemeinschaft, Norbert Grote. Der hat zwar gegenwärtig kein Vorstandsamt inne, will sich am 9. Mai aber möglicherweise zur Wahl stellen. „Es wird auf jeden Fall weitergehen“, sagte Grote. Er kündigte an, daß die Zweitligamannschaft aus vereinsrechtlichen Gründen künftig wieder unter dem Namen TuRa Harksheide antreten wird. Im Nachwuchsbereich soll die Spielgemeinschaft allerdings erhalten bleiben. Olaf Krohn (dpa)