Vom Nasenschmuck und dem roten Punkt

■ Kommt alle: Internationaler Frauen-Treff in Neukölln

Shashi Mote kann viele Geschichten aus dem Leben einer indischen Frau erzählen. Warum die Inderinnen zum Beispiel ihren Nasenring am linken Nasenflügel tragen oder was der rote Punkt auf ihrer Stirn bedeutet. Shashi Mote würde gerne von Frauen aus anderen Ländern hören, welche Sitten in deren Gesellschaft gebräuchlich sind. Deshalb hatte sie die Idee in ihrem indischen Restaurant in Neukölln, das sie gemeinsam mit ihrem Mann seit sieben Monaten führt, jeden Dienstag einen internationalen Frauentreff einzurichten. „Ich lebe seit zehn Jahren in Deutschland und kenne viele deutsche Frauen. Zu Frauen andrer Herkunft habe ich jedoch kaum Kontakt“, sagt Shashi Mote. Sie dachte, daß es vielen Frauen ähnlich ginge und sie sich gerne mit anderen über deren Rolle in ihrem Heimatland unterhalten würden.

Bisher war das Interesse der Neuköllner Frauen indes nicht allzu groß. Zweimal hat Shashi Mote bereits in einer Stadtzeitung inseriert, doch es kamen nur drei Frauen zu dem internationalen Treff. Für die Diavorträge und Filme über die indischen Götter und die Kultur des asiatischen Subkontinents, die die Motes jede Woche zeigen, interessieren sich indessen viele Gäste. „Vielleicht hat sich noch nicht herumgesprochen, daß es den Frauentreff gibt“, meint Shashi Mote. Schade, denn eigentlich ist es doch ganz interessant zu wissen, daß Nasenschmuck den Inderinnen Glück bringt, und der rote Punkt bedeutet, daß eine Frau verheiratet ist. Annabel Wahba

Wer Interesse an dem Internationalen Frauentreff im Shri Palace in Neukölln hat, kann Shashi Mote anrufen (Tel.: 626 68 99) – am besten heute, damit er am Dienstag schon zustandekommt.