Lokalkoloratur

Da könnte man fast neidisch werden - schließlich hat ja nicht jeder ein Mineral zum Namensvetter. Mahmud Tarkian, Professor am Mineralogisch-Petrographischen Institut der Universität Hamburg jedoch teilt seit einigen Tagen seinen Nachnamen mit einem neuen Palladium-Silber-Tellurid, das ab sofort nicht mehr nur auf die chemische Formel (Pd,Ag)2Te hört, sondern auch auf die schöne Bezeichnung „Tarkianit“. Die Internationale Mineralogische Vereinigung würdigt damit die Forschungsarbeiten des 53jährigen Hamburger Experten für Lagerstättenkunde, der seit immerhin 20 Jahren Platinmetalle in unterschiedlichen Gesteinen erforscht. Vor Ort - der rührige Wissenschaftler bereiste Südafrika, Kanada, China, USA und die Philippinen, suchte und fand Platingruppenelemente in Finnland, Griechenland, Bulgarien und der Türkei - oftmals da, wo man sie nicht vermutet hätte. Und immer freudig begrüßt - denn der industrielle Verbrauch der sogenannten PGE, die unter anderem zur Herstellung von Auto-Katalysatoren benötigt werden, steigt stetig. Tarkian hat zwar selbst schon einige neue Platin-Palladium-Metalle entdeckt, dieses aber nicht. Das mikroskopisch kleine Tarkianit wurde von einer Forschergruppe der Russischen Akademie der Wissenschaften in Oulanka an der russisch-finnischen Grenze gefunden, die auch den selbstlosen Benennungsvorschlag machte. Außer der Ehre springt für den Herrn Professor übrigens nicht viel raus, nicht mal eine Urkunde wird sein Arbeitszimmer künftig zieren. Allerdings erwartet er demnächst ein Exemplar seines Namensvetters für seine Sammlung - auch was wert. bit