Gymnasien fürchten Sparhammer

Die Pläne der Schulbehörde, Referendare selbständig unterrichten zu lassen sowie die vorgesehenen drastischen Kürzungen des Raumprogramms an Hamburgs Schulen haben erhebliche Unruhe unter den Eltern hervorgerufen. „Hamburgs Eltern sind sonst sehr ruhig und geduldig, jetzt hat die Behörde den Bogen überspannt“, sagte Dietrich Deseniss, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft „Aktiv für die Gymnasien“ gestern vor Journalisten.

Mit der Idee, ab 1995 Referendare zum bedarfsdeckenden Unterricht einzusetzen, könnten rund 80 Stellen am Gymnasium weggespart werden. Dabei seien nicht nur wegen der wachsenden Schülerzahlen, sondern auch wegen der Altersstruktur der Gymnasiallehrer Neueinstellungen überfällig. Stark belastet würden die Gymnasien auch durch die neuen Bedarfsgrundlagen im Raumprogramm. Obwohl viele Gymnasien bereits jan akutem Raummangel leiden, werde sich dieser weiter verschärfen, sagte Reinhard Behrens vom Deutschen Lehrerverband. Künftig würde für die Gymnasien pro Zug eine Klasse weniger zugrunde gelegt. Der Anspruch auf Gemeinschaftsflächen (wie eine Mehrzweckhalle) sei um 25 Prozent gesunken. Mit diesem Programm, so Schulleiter Hans Kaufmann, rücken für viele Gymnasien Hoffnungen auf dringend benötigte Ergänzungsbauten in weite Ferne. taz