■ Müll in Berlin
: „Eine Großstadt ist immer dreckig“

Michael Fairhead, 44 J., Angestellter

Daß Berlin dreckig sein soll, ist mir nicht aufgefallen. Im Gegenteil, ich bin beeindruckt, wie schnell in der City nachts alles abgeräumt wird. Das habe ich in keiner anderen Stadt in der Welt erlebt, in Paris, London oder so. Eine Großstadt ist immer ein bißchen dreckig, das läßt sich nicht vermeiden. Am 1.Mai? Da ist es vielleicht anders, aber dann sind sowieso nur Verrückte unterwegs.

Manuela Hauck, 26 J., Mechanikerin

Die Leute sind ja so verantwortungslos, die schmeißen den Müll einfach überall hin. Am schlimmsten ist es in den Arbeitervierteln, Kreuzberg, Wedding und so. Was man dagegen tun könnte, det kann ick ooch nich genau sagen. Auf jeden Fall könnte man mehr Straßenkehrer einsetzen. Vielleicht sollten mehr Einrichtungen geschaffen werden, wo man den Müll hinschmeißen kann.

Martin Potthoff, 38 J., Multimedia-Experte

Ich find's schon ganz schön schmutzig, vor allem den Autoverkehr und die Bauarbeiten. Sachen, die viele als Dreck bezeichnen, Graffiti und Zigarettenpapierchen, die stören mich nicht so sehr. Was man tun kann? Weniger Autofahren, jeder, ganz einfach. Wenn die erst mal anfangen, am Potsdamer Platz Beton aufzuschichten, brauchen sie sich über mehr Dreck und Autos nicht zu wundern.

Peter Wegener, 40 J., selbständig

Ja, es ist dreckiger geworden. Das liegt daran, daß die Stadt so groß ist und sich niemand zuständig fühlt. Es gibt keine besondere Nachbarschaft, man kennt sich nicht mal mehr im Haus. Es sollte zum Beispiel mal wieder ein paar nette Straßenfeste geben, wie sie Anfang der achtziger Jahre waren, bevor es die Krawalle auf den Straßenfesten gab, die das alles kaputtgemacht haben.

Martina Marrum, 33 J., Erzieherin

Im Grunde genommen liegt das an uns, daß es hier so dreckig ist. An den Leuten, die hier wohnen. Es wird schlimmer, weil sich immer weniger Leute darum kümmern. Ich habe ein Kind, ich ändere selbst was dran, indem ich es zur Sauberkeit erziehe. Das Sauberkeitsbewußtsein ist hier in der Ecke, in Kreuzberg, ohnehin nicht besonders ausgeprägt. Das ist nun einmal so.

Carolina Bayer, 30 J., Krankengymnastin

Die Leute denken wenig nach, sie nehmen keine Rücksicht auf Kinder. Die Hunde zerstören die Schaukeln und das Spielzeug. Man sollte mehr saubermachen, die Spielplätze sind mit Glasscherben voll, und die Kinder essen ja den Sand. Dort gibt es nur einen Mülleimer, und der ist meistens überfüllt. Außerdem sollte es einen Auslaufplatz geben, wo die Hunde hinkacken können.

Umfrage: Ralph Bollmann

Fotos: Bente Geving