Sekretär wird gekündigt

■ Sexuelle Nötigung bei IGM hat Folgen

In dem Konflikt um den IG-Metall-Sekretär Detlef K., der wegen sexueller Nötigung zu einer eineinhalbjährigen Bewährungsstrafe verurteilt wurde, hat sich die Gewerkschaftszentrale nunmehr zu einer Entscheidung durchgerungen. Nach einem Beschluß des Bundesvorstandes wird K. zunächst ab Mai von seiner Tätigkeit als Schwerpunktsekretär in der Verwaltungsstelle Oranienburg „freigestellt“. Zum Jahresende solle ihm dann „fristgerecht gekündigt werden“, erklärte gestern die Sprecherin des Bundesvorstandes, Dagmar Opoczynski, gegenüber der taz.

Mit ihrer Entscheidung reagierte die Zentrale der IG Metall auf massive Kritik der Basis. Sowohl der Betriebsrat von Mercedes-Benz als auch die Verwaltungsstelle in Berlin hatten vor einigen Wochen die sofortige Entlassung von K. gefordert, nachdem dieser im Januar mit einer Revision vor dem Bundesgerichtshof gescheitert war (siehe taz vom 31.3.). K. hatte im November 1991 nach einer Feier eine Sekretärin der IG Metall in Berlin zu oralem Verkehr gezwungen. Die näheren Umstände waren erst durch mehrere Artikel in der taz an die Öffentlichkeit gedrungen. sev