Unter Dach und Fach

■ Semester-Ticket: Vertrag unterzeichnet

Der Hamburger Asta wurde gestern gelobt. Vom Uni-Präsidenten, vom HVV-Präsidenten, für die Ausdauer bei den Verhandlungen und den Mut, mit einem 199 Mark teuren Semester-Ticket in eine Urabstimmung zu gehen.

Nicht nur Asta-Ökologie-Referent Nikolaus Meyer gebührten die freundlichen Worte, auch den Asta-Vertretern von Fachhochschule und TU-Harburg, deren Gefolgschaft sich ebenfalls mit 70 Prozent für das ökologische Engagement via Zwangsfahrschein entschied. 35 Mark im Monat für eine HVV-Karte, das sei auch für seine Familienkasse günstig, freute sich FH-Präsident Rolf Dahlheimer, Vater zweier studierender Söhne. Rund 12.000 Studierende, die bisher autofahren, haben nun ein HVV-Ticket in der Tasche. Wenn die ihren Pkw stehen lassen, sei dies angesichts von 30.000 Parkplätzen in der City ein „beträchtlicher ökologischer Gewinn“, freute sich HVV-Chef Peter Westphal.

Wermutstropfen bei der gestrigen Vertragsunterzeichnung: Die Stadt hat keinen Pfennig dazubezahlt, selbst den Härtefallfonds müssen die Studierenden mit 10 Mark selber tragen. Und da der Preis knallhart kalkuliert ist - Summe der Einnahmen durch studentische HVV-Nutzer geteilt durch Studentenzahl -, steht fürs übernächste Semester eine Preiserhöhung ins Haus: 6 Mark mehr.

Auch werden die schmalen Radwege auf der Grindelallee keinen Zentimeter breiter, die Million für Verkehrsberuhigung fiel der Sparquote zum Opfer. Und mehr Busse werden zum Studententransport erst dann eingesetzt, wenn sich herausstellen sollte, daß es einen Mehrbedarf gibt (Westphal).

Bleibt den Asta-Ökologen nun der Ärger mit den Studenten, die das Ticket nicht wollen. Vom 1. Juni bis zum 1. Oktober können alle jene bei den Asten die Befreiung beantragen, die weniger als 519 Mark im Monat, eine Bundesbahnkarte oder einen Schwerbehindertenfahrschein haben. kaj