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El Peyote Magico

■ Das Bremer „Chinelo-Theater“ hat heute mit einem neuen Indio-Stück Premiere

„Am Anfang war der Hirschgott Tamatz“ – heißt es in der Genesis der Indianer Mexikos. Einmal jährlich wallfahrten die Huicholes in die mexikanische Wüste, um vom „Baum des Tamatz“, dem Peyote-Kaktus, zu essen. Peyote spendet spirituellen Frieden, denn Peyote ist eine Droge mit halluzinogener Wirkung.

„Tamaz, el Peyote magico - Tamatz, der magische Peyote“ heißt ein Theaterstück, das heute im Schlachthof Premiere hat. Ein Stück, das so mythisch wie dieser Wallfahrtsritus ist und gleichzeitig die ganz aktuellen Probleme der Indianer in Mexiko tangiert. Die beiden Schauspieler Julio Ardila und Abiud Chinelo haben es gemeinsam erarbeitet. „Daß wir dabei so dermaßen zeitgemäß geworden sind, ist eher Zufall“, sagt der gebürtige Kolumbianer Julio Ardila.

Den beiden Schauspielern ging es zunächst einmal darum, die Mythologie der Indianervölker zu erklären, so wie es der Mexikaner Abiud Aparicio Chinelo mit dem „Chinelo-Theater“ bereits in mehreren erfolgreichen Bremer Theaterproduktionen getan hat. Sie erzählen zweisprachig (spanisch-deutsch) von der Erschaffung der Erde und machen sich dann als der Schamane Pedro und sein Lehrling Georgio auf die Pilgerreise zu Tamatz. Spielerisch, farbig und humorvoll lassen sie dabei all die notwendigen Rituale Revue passieren. Um dann zum Schluß ziemlich abrupt wieder bei den Schrecken von Assimilation und Vertreibung der Indios zu landen. „Wobei wir dies ganz bewußt klischeehaft aufgegriffen haben“: Sie haben drei Minuten Zeit, das Land zu verlassen, tönt es vom Band. sip

Premiere heute um 20 Uhr im Kulturzentrum Schlachthof, Findorffstr. 51. Weiter Vorstellungen 29.4. und 1.5., ebenfalls 20.30 Uhr

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