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20.000 Mark für blaue Linie

■ Siemens-Gegner sollen für Innenstadt-Malereien blechen

20.094 Mark soll ein blauer Hochzeitsbalken kosten, den die Umweltschützer der Gruppe „Brachial“ quer durch die Stadt gemalt hatten. „Brachial“ hatte mit einem Zeltdorf gegen die Zerstörung der Natur-Wildnis in Uni-Ost durch die geplante Siemens-Konzentration protestiert.

„Das ging zu weit“, sagt der Sprecher der Baubehörde. Eine Spezial-Reinigungsfirma aus NRW mußte engagiert werden, die in zwei Nächten die Farbe per Hochdruckreiniger beseitigte. „Jetzt ist da ein weißer Strich“, meint Karl-Heinz Schreiber (SPD). Er hatte den Senat gefragt, wer die Reinigung letztlich zahlen muß. „Die Verursacher nach dem Abschluß der schwebenden Bußgeldverfahren“, war die Antwort in der Fragestunde des Parlaments. Bußgeldbescheide sind bisher nicht ergangen, 16 Personen waren allerdings kurz vor der Vollendung ihres Protest-Kunstwerkes erwischt worden.

Die blauen Linien sollten die Verbindungen zwischen Siemens, dem Rathaus und dem Bauressort sinnbildlich machen. Die Idee kommt aus Bayern, wo mit solchen Linien Hochzeitswege gekennzeichnet werden. Dort geht das natürlich ohne Bußgeld. Beim Protest dabei war übrigens die in Bremen studierende Tochter eines aus Bayern stammenden Siemens-Managers. K.W.

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