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FDP: „SPD primitiv“

■ Streit um Blumenthaler Freibad vertagt FDP schießt gegen Ampel-Partner

„Die Heuchelei der SPD-Abgeordneten aus Bremen-Nord ist nicht mehr zu überbieten“, schimpft FDP-Politiker Claus Wolff-Pfisterer nach der Parlamentsdebatte über das Freibad Blumenthal: „allen voran Wolfgang Kahrs.“ Im Haushaltsausschuß hinter verschlossenen Türen spiele der Nord-Bremer SPD-Abgeordnete den harten Sanierer, bei der Demonstration für das Blumenthaler Freiband „plustert er sich in der ersten Reihe auf, ohne zu sagen, woher bitteschön das Geld dafür kommen soll“, und in der Bürgerschaft gehe er „auf Tauchstation“ und enthalte sich der Stimme.

In Bremen-Nord kommen, so der FDP-Mann, auf 104.000 EinwohnerInnen drei Freibäder und ein Hallenbad. Das in Blumenthal sei am wenigstens frequentiert. Deshalb steht in dem Bäderkonzept des für Sport zuständigen FDP-Innensenators, die Zuschüsse müßten gestrichen werden. Das bedeutet Schließung – wenn sich kein Investor findet, der es privat betreiben will. Bis zum 11. Mai, so hat die Ampel verabredet, soll eine Entscheidung fallen, ob eventuell an anderer Stelle im Sportetat gespart werden kann, um damit das Blumenthaler Bad zu subventionieren.

Die CDU konnte die Uneinigkeit der Ampel-Koalitionäre durch einen Bürgerschaftsantrag vorführen, der die Sicherung des Bandes verlangt. Die Ampel-Mehrheit hat den Antrag als verfrüht zurückgewiesen. Das Verhalten der Bremen-Norder SPD-Abgeordneten, die sich der Stimme enthalten hatten, sei „nichts als primitivster Populismus auf Kosten einer seriösen Politik“, schimpft der stellvertretende FDP-Landesvorsitzende. K.W.

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