Rätsel um Walsterben gelöst?

Harderwijk (dpa/taz) – Veränderte magnetische Linien unter dem Meeresboden sind nach Erkenntnissen amerikanischer Geologen der Grund dafür, daß immer wieder ganze Gruppen von Walen stranden. Die Forschungsergebnisse des „California Institute of Technology“ (USA) sollen auf einem internationalen Meeressäuger-Symposium vom 29. April bis zum 3. Mai im Delphinarium der niederländischen Stadt Harderwijk vorgestellt werden. Der Organisator des Symposiums, der niederländische Walforscher Ron Kastelein, erläuterte die neue Entdeckung: „Schon seit längerem bestand die Vermutung, daß sich Wale bei ihren Wanderungen durch die Ozeane nach erdmagnetischen Bahnen richten“, sagte er. „Durch Seebeben oder Vulkanausbrüche können sich diese Linien jedoch verschieben und dann mit einem Mal auf die Küste zuführen.“ An den Stränden Australiens – wo oft Wale stranden – enden besonders viele magnetische Linien. Außerdem gibt es dort keine Klippen oder Steilküsten, deren Schallwellen-Echo die Tiere warnen könnte. „Es kommt aber nicht nur vor, daß sich die Bahnen verlagern“, sagte Kastelein. „Ebenso ist es möglich, daß die Wale etwa durch einen Sturm von ihrer Bahn abkommen und sich dann nach einer anderen richten, die möglicherweise in eine ganz falsche Richtung führt.“