■ Kongresse allüberall
: In Kiel / Hessen / Wiesbaden / Heidelberg / Berlin

...beginnt übermorgen eine Aktionswoche unter dem Motto „Bildung trotz(t) Krise“. Die Organisatoren wollen den Stellenwert von Bildung in der Gesellschaft erhöhen. Auch die SchülerInnen sollen sich im hohen Norden beteiligen. Aufhänger ist ein Landeshochschulgesetz, das die Simonis-Regierung ins Parlament bringen will. Damit würde das „Eckwertepapier“ samt Regelstudienzeit und angedrohten Sanktionen umgesetzt. Dagegen wenden sich die Kritiker, die einladen nach Kiel zum Bildungsplenum in der Universität (4.5.) und zu einem Sternmarsch (9.5.).

...findet von 2. bis 6. Mai eine landesweite Aktionswoche gegen die „Studiendeform“ statt, wie die dortige Landes-Asten-Konferenz mitteilt. Ziel sei es, die Öffentlichkeit mit vielfältigen Aktionen in den Universitätsstädten über die Hintergründe der Studien-„Deform“ aufzuklären. An der J.-W.- Goethe-Uni Frankfurt geht es Montag mit einer uniweiten Info-VV los. Drei Wochen fragt später die StudentInnenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen: „Quo Vadis?“ Der Kongreß fordert „Demokratisierung statt „kollektivem Freizeitpark“ und bezieht das eher auf die gesellschaftlichen Verhältnisse als direkt auf die Uni. Themen sind u.a. Arbeitsmarkt- und Gleichstellungspolitik sowie internationale Beziehungen. 27.–29. Mai, Phil II, Uni Gießen.

...hat der „freie zusammenschluß von studentInnenschaften“, kurz fzs, die Demokratisierung der Hochschulen in den Mittelpunkt seiner aktuellen Politik gestellt. Wer StudentInnen elementarste Mitbestimmungsrechte verweigere, der mache sich mitverantwortlich für das fortdauernde Mißlingen von Studienreformen. Der inzwischen aus 44 Allgemeinen Studentenausschüssen bestehende fzs will zusammen mit der GEW ein Rechtsgutachten zum 73er Verfassungsgerichtsurteil erstellen. In dem Urteil war die absolute Mehrheit für die Professoren in allen Selbstverwaltungsgremien an Hochschulen festgeschrieben worden. Wir müssen sehen, „wie man an diesen 50-Prozent-Mehrheiten vorbeikommt“, sagte Stefan Haungs vom fzs. In Bayern und Baden-Württemberg würden die Studenten immer noch „unmündig gehalten“.

...gibt es wieder Knatsch wegen der HiWi-Mittel. „Leistungsbezogen“ sollen sie künftig vergeben werden: Wer viele Absolventen produziert – am besten mit niedrigen Semesterzahlen! –, der kriegt auch viel Geld für Tutoren. Die anderen bekommen weniger oder gar nichts. Das umstrittene Leistungsprinzip vertritt Rektor Peter Ulmer, der zu wissenschaftlichen Hilfskräften ein gespaltenes Verhältnis hat. Ulmer plünderte letztes Jahr einen vom baden-württembergischen Bildungsminister von Trotha eingerichteten HiWi-Sondertopf – um vom Land geforderte Einsparungen erbringen zu können.

...wird vom 11. bis 15. Mai wieder ein UniMut-Kongreß stattfinden. Unter diesem Motto standen die bundesweiten Protestaktionen im Jahr 1988/89. Diesmal soll es, erneut in der TU Berlin, um den Zusammenhang von gesellschaftlicher und universitärer Krise gehen.

Kontakt: UniMut-Büro des Asta: 314-21795.