Sicherheit für die Unterelbe

■ Neues Radarsystem soll für Mehr Übersicht im Schiffsverkehr sorgen

Hamburg An der Unterelbe wird eine neue Ära bei der Sicherheitsüberwachung der Schiffahrt eingeläutet. Von heute an nehmen die Behörden eine neue Radarüberwachungsanlage in Betrieb. Dieses moderne Verkehrssicherungssystem Elbe bietet den Nautikern erheblich mehr Komfort, besseren Überblick und gewährleistet höhere Sicherheit Elbe. „Allerdings nehmen die von einigen wenigen Schiffen ausgehenden Gefahren immer mehr zu“, bedauert Hendrik Eusterbarkey, zuständiger Ingenieur des Wasser- und Schiffahrtsamtes in Hamburg. Die Unterelbe ist mit mehr als 60.000 Schiffsbewegungen pro Jahr eine der meistbefahrensten und zugleich schwierigsten Schiffahrtsreviere der Welt.

Mit der neuen Anlage bricht in den Revierzentralen das Computerzeitalter an. Mit Hilfe von Rechnern werden die Daten der 14 Radarbereiche ausgewertet. Auf die farbigen Tageslichtbildschirme bekommen die Nautiker ein abstraktes Bild der tatsächlichen Situation.

Angezeigt werden Kurs und Geschwindigkeit des mit einem Kurzzeichen versehenen Schiffes. Beides wird aus den Daten, die der Computer in den Minuten davor festgestellt hat, hochgerechnet. Außerdem „verfolge“ der Computer das einmal markierte Schiff automatisch weiter.

Bei dem alten System stand den Nautikern dagegen in dunklen Räumen nur ein konventionelles Radarbild zur Verfügung. Bei dieser Anlage war schon viel Erfahrung nötig, um sich im Gewirr von Punkten sich ein Bild von der Situation zu machen. So werden derzeit zum Beispiel Wellen wiedergegeben und lassen sich von kleinen Booten nur schwer auseinanderhalten. „Doch auch mit dem komfortablen neuen System müssen die Nautiker kritisch umgehen“, warnt Eusterbarkey.

Eine erste computergestützte Radaranlage sei bereits 1985 auf der Weser in Betrieb gegangen. Dieses System sei von der Deutschen Aero-Space AG (DASA/früher AEG), Werk Ulm, stark weiterentwickelt worden und habe für die Elbe rund 120 Millionen Mark gekostet. Etwa die Hälfte sei für die vor allem von der DASA, der AEG und Siemens gelieferten Elektronik ausgegeben worden.

Sven Bardua, dpa