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■ Regenwasseranlagen bieten Bewässerung für Toilette und Garten

Nach einer Umfrage von Öko-Test gibt schon jede sechste Stadt mit mehr als 50.000 Einwohnern Zuschüsse für Regenwasseranlagen. Eine solche Anlage macht allerdings nur Sinn, wenn sie auch einwandfrei funktioniert. „Je einfacher und wartungsärmer, desto besser“, faßt Martin Bullermann von der Ingenieurgemeinschaft Umweltplanung in Darmstadt den Anforderungskatalog zusammen.

„Im Grunde muß man sich nur vor drei Dingen fürchten: Schmutz, Licht und Wärme“, erklärt er. Deshalb sind Gründächer oder Hofflächen nicht als Wasserquelle geeignet. Zudem braucht der Einlauf in die Zisterne einen guten Filter, damit im Speicher möglichst wenig unerwünschte Stoffe ankommen. Als Kombination von Sammelvorrichtung und Filter hat sich der Filtersammler durchgesetzt. Das vorgefilterte Wasser klärt sich im Speicher dann von selber. Damit dieser Absetzvorgang nicht gestört wird, muß das Wasser beruhigt in den Speicher hineinlaufen – durch einen unten gekrümmten Stutzen.

Wird ein Haus nachträglich ausgerüstet, bietet sich ein Kunststoffspeicher im Keller an. Der Tank sollte auf keinen Fall Licht durchlassen und zu warm stehen. „Neben der Heizung produziert man Dreckbrühe“, warnt Bullermann. Beim Neubau eines Hauses empfielt sich ein Außentank aus Beton. Das Herzstück der Anlage ist die Pumpe. Sie ist zugleich die größte Pannenquelle: „Sie soll eine möglichst geringe Leistung und eine möglichst hohe Qualität haben“, lautet die Faustregel Bullermanns.

Wenn - wider Erwarten - das Regenwasser einmal nur spärlich tröpfeln sollte, muß in die Zisterne Trinkwasser nachgefüllt werden. Dabei ist strengstens darauf zu achten, daß Regen- und Trinkwasserleitungen nicht in Kontakt kommen. Meist läßt man das Trinkwasser frei aus einem Hahn in den Tank nachlaufen. Wenn man alles richtig macht, kann das Wasser aus der Zisterne nahezu Trinkwasserqualität erreichen.

Welche Städte die Anschaffung einer Regenwassernutzungsanlage finanziell unterstützen, können Sie in der Februarausgabe '94 des ÖKO-TEST-Magazins nachlesen.

Thomas Schmitz-Günther