Langzeitarbeitslose

■ GAL fordert Zwischenfinanzierung

Die GAL hat den Hamburger Senat aufgefordert, die Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose über 50 Jahre, die durch Lohnkostenzuschüsse (LKZ) vom Arbeitsamt und der Stadt finanziert werden, durch eine „Zwischenfinanzierung“ zu sichern. Während das Arbeitsamt dem Vorschlag positiv gegenübersteht, kommt aus der Sozialbehörde ein klares „Nein“. Sprecherin Christina Baumeister: „Nach den schlechten Erfahrungen mit Nürnberg werden wir das nicht machen.“

Die Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit hatte aufgrund einer Schlüsselveränderung die zugesicherten Zuschüsse für 1000 LKZ-Arbeitsplätze kurzfristig gekürzt (taz berichtete). Sollten keine weiteren Mittel ans Hamburger Arbeitsamt fließen, müßte die Förderung ab 1. Juni eingestellt werden, 1000 der 1750 Langzeitarbeitslosen würden ihre Jobs verlieren. „Es gibt genügend Hinweise, daß noch Gelder fließen werden“, so GAL-Sprecherin Kerstin Domscheit. Die Sozialbehörde solle die für 1994 bereitgestellten LKZ-Haushaltsgelder zur Vorfinanzierung sofort locker machen.

Positives Echo beim Arbeitsamt. Sprecherin Anja Eisenhuth: „Wir hoffen wirklich, daß noch Gelder fließen werden.“ Der GAL-Vorschlag sei deshalb nicht abwegig. Baumeisters Konter: „Man kann sich auf Nürnberg nicht verlassen.“ Und an die Nürnberger Adresse ein deutlicher Rüffel: „Wenn wir so einen chaotischen Haushalt vorlegen würden, wäre bei uns alles zusammengebrochen.“ Kai von Appen