Serbenpanzer in Sarajevo

■ Tanks durch Verbotszone geschleust

Zagreb/Sarajevo (AP) – Die UNO plante gestern, zwei weitere serbische Panzer durch die Verbotszone um die bosnische Hauptstadt Sarajevo zu schleusen. Der von dem UN-Beauftragten Yasushi Akashi mit der serbischen Führung vereinbarte Handel löste im Nato-Hauptquartier erheblich Unruhe aus. Panzer gelten als schwere Waffen und fallen unter das Nato-Ultimatum vom 9. Februar. Bereits am Donnerstag waren fünf Panzer durch die Zone gerollt. Die bosnische Regierung forderte deswegen den Rücktritt Akashis.

Im Hauptquartier der UNO in Zagreb erschienen am Donnerstag abend der stellvertretende Nato- Generalsekretär und der Oberkommandierende der Nato in Europa, die Generäle Sergio Balanzoni und George Joulwan, um mit Akashi zu sprechen. Balanzino erklärte, Zweck der Mission sei, „unseren Freunden von Unprofor klarzumachen, daß wir über einige Entwicklungen, die stattfinden, besorgt sind“. Joulwan erklärte: „Die Nato-Rat-Entscheidung vom 9. Februar erfordert die Entfernung aller schwerer Waffen oder deren Unterstellung unter UNO-Kontrolle.“ Der Dialog zwischen Nato und UNO in Ex-Jugoslawien müsse „in Klarheit und Offenheit“ fortgesetzt werden. Die Missionen von Nato und UNO müßten so koordiniert werden, daß das Fernziel eines im Verhandlungswege herbeigeführten Friedens erreicht werde.