Zum Abbau von Vorurteilen beitragen

■ betr.: „Kongreß des Sündenba bels“, taz vom 26.4.94

[...] Während ein Bäcker seinen Beruf liebt, heißt es für uns „... lieben die Kongreßabgeordneten den Liebesdienst“, für die Dienste von Psychiatern würde niemand die Ausdrucksweise „schöpfen ... aus dem vollen Schlamassel der einsamen Herzen“ benutzen! Auch „trägt das Sündenbabel seine eigenen Kinder“ eben nicht (und wo sind die Firmenspenden?).

Der erwähnte Spitzenverdienst suggeriert (auch abzüglich der horrenden Mieten) bestes Auskommen – unbeachtet bleibt, daß die meisten Frauen ähnlich hohe Mieten bei einem wesentlich geringeren Verdienst zahlen müssen.

Die Forderung nach Lockerung der Gesetze bezieht sich explizit nicht auf die Menschenhandelsparagraphen, sondern lediglich auf jene, die abhängige Arbeitsverhältnisse verhindern. Die Bar- und Clubbesitzer könnten sich nicht mehr unkontrolliert bereichern, gäbe es legale Angestellten-Arbeitsverträge in der Prostitution.

Wir wünschen uns, daß Ihr mit Eurer Berichterstattung zukünftig zum Abbau von Vorurteilen gegenüber SexarbeiterInnen beitragt! Monika Heitmann,

Nitribitt e.V., Bremen