Zoff in Statt Partei

■ Wegner: Bundesvorsitzender muß weg

Oft prophezeit, jetzt eingetroffen: Die Geister, die Statt Partei-Gründer Markus Wegner zwar nicht gerufen, aber denen er die Türen weit offen gehalten hat. Solche, die ihm den Führungsanspruch streitig machen wollen; solche, die alles anders machen wollen. Allerdings sind es nicht irgendwelche Mitglieder, die dem Hamburger Fraktionschef auf den Keks gehen – es ist der Münchner Bundesvorsitzende Bernd Schünemann.

Just vor sechs Wochen von der ersten Bundesversammlung gewählt, ist er nach dessen Ansicht jetzt schon reif für den Abgang. Auch der Hamburger Landesvorstand forderte gestern Schünemanns Rücktritt.

Auslöser: Die Gründungsversammlung des nordrhein-westfälischen Landesverbands am vergangenen Wochenende, die von der Mehrheit des Bundesvorstands (sechs von elf) kurzfristig wegen des Verdachts rechter Unterwanderung gestoppt worden war. Auch sollen dort nicht alle Mitglieder zur Gründungsversammlung eingeladen worden. Die Landesverbände Brandenburg und Saarland wurden vom Vorstand nicht anerkannt. Wegner gibt Schünemann die Schuld für den Eklat; er habe nichts unternommen, eine Unterwanderung durch Rechte zu verhindern: „Er ist ein Polarisierer, ein Spalter, der die Partei in Mißkredit bringen will“, so Wegner über Schünemann.

Wenn er nicht zurücktritt, wollen die Hamburger mit einem konstruktiven Mißtrauensvotum gegen ihn vorgehen. Wegner beteuerte jedoch, er wolle nicht für den Bundesvorsitz kandidieren. sako