Leserinnen zu Literatinnen

■ Bettina-von-Arnim-Preis der „Brigitte“ auch für Männer

Daß die Lektüre einer Frauenzeitschrift ein Weg in Richtung einer literarischen Laufbahn sein kann, zeigt der Bettina-von-Arnim-Preis, den die Zeitschrift „Brigitte“ zum dritten Mal ausgelobt hatte.

Bärbel Reetz aus Kiel hat den vom Hamburger Verlagshaus Gruner und Jahr gestifteten Preis für Kurzgeschichten gewonnen. Die Jury wählte ihre Erzählung „Virginia oder die Gleichzeitigkeit“, eine Hommage an Virginia Woolf, aus 2.857 eingeschickten Geschichten aus.

Auf den zweiten Platz kam Klaus Modick aus Wiefelstede bei Oldenburg mit seiner Kurzgeschichte „Ein Mandala“. Den dritten Preis erhielt der Hamburger Marcus Jensen für seine Erzählung „Liebesdienste“.

„Brigitte“-Chefredakteurin Anne Volk überreichte die Auszeichnungen gestern abend im Hamburger Literaturhaus. Die Preise sind mit 25.000, 15.000 und 10.000 Mark ausgestattet. Zur Jury gehören der Frankfurter Schriftsteller Bodo Kirchhoff, die Wiener Literaturkritikerin Sigrid Löffler, die Schriftstellerin Helga Schubert aus Berlin, „Brigitte“-Literatur-Redakteurin Ellen Pomikalko und der Literaturkritiker Andreas Isenschmid aus Zürich.

Das Themenspektrum der eingesandten Kurzgeschichten reichte von Liebe bis Krieg; Einsenderinnen und Einsender aus allen Berufsgruppen und Altersstufen des ganzen deutschsprachigen Raumes beteiligten sich.

Benannt ist der Preis nach der Dichterin Bettina von Arnim, der Schwester Clemens Brentanos, die als eine der ersten Frauen in der Romantik begann, sich der Literatur zu widmen. Die besten Geschichten des Wettbewerbs erscheinen im Herbst dieses Jahres als Buch unter dem Titel Stimmen von morgen im Piper Verlag.

lno