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Garantiert „hautnaher Bürgerkontakt“

■ Heußweg-Bunker soll kombiniertem Wohn-Kauf-Büro-Zentrum weichen Von Marco Carini

Eine Zierde ist er wahrlich nicht, der graue Eimsbüttler Kriegsbunker am Heußweg, Ecke Stellinger Weg. Der Schandfleck, in dem zur Zeit ein Möbelhaus untergebracht ist, soll jetzt weichen. Der Hamburger Anwalt und Immobilienbesitzer Kurt Groenewold will ihn abreißen und durch ein fünfstöckiges Bürohaus nebst Ladenpassage und Wohnkomplex ersetzen. Ein Projekt, an dem sich die Geister scheiden.

Während die Eimsbüttler Sozialdemokraten den Neubau als „städtebauliche Verbesserung“ für das Eimsbüttler Zentrum bewerten, sind viele Bunker-NachbarInnen dagegen. Sie befürchten mehr Lärm, mehr Verkehr und eine Verdrängung kleinerer Geschäfte durch die neue Konkurrenz. Um das Projekt noch zu stoppen, gründeten am Dienstag eine AnwohnerInneninitiative.

2600 Quadratmeter Bürofläche für FreiberuflerInnen sollen nach den Groenewold-Plänen an der fünfgeschossigen Heußweg-Frontseite des U-förmigen Komplexes entstehen. Zwei Arme des Gebäudes ragen weit in den Hinterhof zwischen Heußweg und Schwenkestraße hinein: hier sind im Erdgeschoß auf 2100 Quadratmeter Läden und darüber auf drei Stockwerken Neubauwohnungen geplant. Abgerundet wird das Bau-Ensemble durch ein weiteres Hinterhof-Wohngebäude. Insgesamt sollen in dem Bauwerk 57 Wohnungen untergebracht werden.

Ingo Drachenberg von der neugegründeten AnwohnerInnen-Initiative befürchtet vor allem, daß „die Ladenpassage und der Bürokomplex zusätzlichen Pkw-Verkehr“ auf die Nadelöhre Stellinger Weg und Heußweg locken. Denn unter dem Neubau sollen noch 250 Tiefgaragenplätze entstehen. Während die Tiefgaragen-Einfahrt sich am Heußweg, direkt an einer der ohnehin unübersichtlichsten Kreuzungen des ganzen Viertels befindet, führt die Ausfahrt direkt auf die Schwenkestraße.

Die BewohnerInnen dieser bislang ruhigen Wohnstraße befürchten nun Lärmterror von allen Seiten. „Im Hinterhof eine öffentliche Ladenpassage und vorne der abfließende Garagen-Verkehr“, schwant der Schwenkestraßen-Bewohnerin Ursel Stratmann Böses: „mit ruhig wohnen ist es dann vorbei“.

Den GAL-Bezirksabgeordneten Heinz Bauske, einer der Initiatoren des NachbarInnenprotests, ärgert dabei am meisten, „daß die SPD versucht hat, das Projekt ohne große Öffentlichkeitsbeteiligung im Eiltempo durch die Ausschüsse zu boxen“. Bauske: „Das Vorhaben ist so zentral gelegen und von einer Größe, daß wir statt Kungel-Beschlüssen ein vernünftiges Bebauungsplanverfahren mit öffentlicher Anhörung und Beteiligung der Fachbehörden brauchen.“ Das leuchtete selbst den Abgeordneten von CDU und Statt Partei im Eimsbüttler Kerngebietsausschuß ein. Gegen die Stimmen der SPD vertagten sie auf der Ausschußsitzung Anfang Mai die Entscheidung über das Projekt erst einmal.

Am 6. Juni kommt es nun im Kerngebietsausschuß zu einer Neuauflage des Bunkerstreits. Und Ingo Drachenberg von der AnwohnerInnen-Ini verspricht den Bezirks-PolitikerInnen „hautnahen Bürgerkontakt“: „Wir werden dafür sorgen, daß das nicht durchgewunken wird“.

Die Initiative trifft sich freitags um 19.30 Uhr im GAL-Büro am Stellinger Weg 4.

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