Wirtschaft Ost zieht an

■ Wirtschaftsforscher sind optimistisch

Halle/Berlin (AP/dpa) – Die Wirtschaft in Ostdeutschland ist trotz beträchtlicher Anpassungsprobleme auf dem richtigen Weg. Diese Auffassung vertreten der Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Rüdiger Pohl und das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW). Pohl, langjähriges Mitglied des Sachverständigenrates, warnte vor einer „statischen Beschreibung des Zustands“, der von erheblichen Defiziten im Transformationsprozeß gekennzeichnet sei. Interessant seien vielmehr die in Gang gekommenen Entwicklungsprozesse. Der deutliche Produktivitätsanstieg betreffe mittlerweile nicht nur die Bauwirtschaft, sondern auch andere industrielle Sektoren.

Die ostdeutschen Unternehmen blicken in diesem Frühjahr weit optimistischer in die Zukunft als im Herbst. Dies ergab eine Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft unter 494 Unternehmen. Danach rechnen zwei Drittel mit steigenden Produktionszahlen. Im Herbst war es nur knapp die Hälfte. Die Zahl der Betriebe, die Mitarbeiter entlassen wollen, sank um 12 Prozent auf 55,5 Prozent. Rund die Hälfte der Unternehmen will mehr investieren als im Quartal zuvor. Während jedoch 65 Prozent der noch in Treuhandbesitz befindlichen Betriebe mit einer Zunahme der Investitionen rechnen, tun dies nur 46 Prozent der Privatfirmen. Dies sei vor allem darauf zurückzuführen, daß die Anschub- und Modernisierungsinvestitionen in den privaten Unternehmen bereits erfolgt seien, so IW-Geschäftsführer Rolf Kroker.