Streibl vom Kranich gestoßen

■ Bayerns Ex-Ministerpräsident muß wegen Rep-Kontakten seinen Posten als Aufsichtsrat bei der Lufthansa niederlegen

Berlin (dpa/taz) – Absturz nach dem Absturz: Max Streibl (CSU), der im vergangenen Jahr als bayerischer Ministerpräsident wegen seiner „Amigo“-Connections zurücktreten mußte, verliert nun auch seinen Posten im Aufsichtsrat der Lufthansa.

Hintergrund ist laut einem Bericht der Springerzeitung Die Welt das angeblich so private Treffen Streibls mit dem „Republikaner“- Chef Franz Schönhuber. Bereits im März hatte der Gesamtbetriebsrat der Fluglinie in einem vertraulichen Brief an den Lufthansa-Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Röller die Abberufung Streibls gefordert.

Darin bezeichneten die Vertreter der Lufthansa-Arbeitnehmer Streibls Verhalten als „schädlich für ein weltweit operierendes Unternehmen“.

Werde Streibl nicht aus dem Aufsichtsrat entfernt, so der Gesamtbetriebsrat, werde man bei der im Juni stattfindenden Hauptversammlung unter Protest das Podium verlassen. Weil Lufthansa- Chef Jürgen Weber und sein Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Röller einen Eklat vermeiden wollten, legten sie Streibl, der eigentlich noch bis 1988 amtieren sollte, das Ausscheiden nahe.

Danach war Streibl bereits zur Aufsichtsratssitzung am 11. Mai nicht mehr erschienen.

Nachfolger Streibls im Lufthansa-Aufsichtrat soll jetzt der Vorstandsvorsitzende der Bayerischen Landesbank, Franz Neubauer, werden.