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Völlig abgestürzt -betr.: "Völlig abgeturnt", taz vom 21.5.94

Mir war von Anfang an klar, daß eine Großveranstaltung wie das Deutsche Turnfest nicht von allen HamburgerInnen begrüßt werden würde. Auf ein bißchen mehr Toleranz hatte ich allerdings gehofft. Es war nicht vorhersehbar, daß Hamburger Humor auf die Räumlichkeiten des Ohnsorgtheaters beschränkt ist und etwas ausgelassene Stimmung einen solchen „Niederschlag“ findet.

Keine Zeile darüber, daß über 80 Prozent der TeilnehmerInnen mit Bussen und Bahnen gekommen waren - nein sie standen dem radelnden Redakteur im Wege und kosteten wertvolle Zeit, die dieser besser zu anderen Zwecken, als zum Schreiben dieses Artikels genutzt hätte. Wer der festen Überzeugung ist nur unorganisierter Sport sei guter Sport, der sollte besser nicht über das größte organisierte Sportfest der Welt berichten. Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie dieser Redakteur einen Bericht über eine Deutsche Fußballmeisterschaft des FC St. Pauli verfassen würde. Es wäre wohl das Schlimmste, was den Jungs vom Millerntor je passieren könnte.

Keine Zeile über Randale, Drogen und Kriminalität. Ging auch nicht - es gab da nichts zu berichten.

Das eigenwillige Turnfestlogo illustriert am besten den Bericht der taz, der völlig abgestürzt ist!

Ich war beim „...Exzeß der Banausen...“ dabei und freue mich auf 1998 in München, denn dort gibt es keine taz, die mir das Sportereignis vermiesen wird.

Heinz-Dieter Henkel,

Turnfestteilnehmer + Kreisausschußmitglied der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen des Landkreises Marburg - Biedenkopf (Hessen)

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