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Unterm Strich

Donald Duck und Dagobert kommen in der Ausstellung „Überall ist Entenhausen“ nach Weimar. Dort sollen die amerikanischen Comicfiguren gegen Goethe und Schiller antreten. Was für eine blöde Idee! Ächz! Puch! Keuch! Stöhn! Schnarch! Die Ausstellung wurde ursprünglich in Braunschweig ausgekaspert und ist seit 1986 auf Tournee durch Deutschland, Österreich und Frankreich. Weimar indes betrachtet die erste Station in den neuen Bundesländern als gesamtgesellschaftliche Offenbarung: „Geistesriesen treffen auf riesige Liliputaner“, sagte Bernd Kauffmann, Präsident der Stiftung Weimarer Klassik, zur Eröffnung. Die Konfektionsware der Entenhausener fasziniere heute Kinder und Erwachsene ebenso wie Coca-Cola und McDonalds. Es sei „Weltkulturgut der Banalität“. Da läge es doch nahe, diese „Trivialität einer geschichtslosen Welt mit der Gebrochenheit einer wirklichen Geschichte zu konfrontieren“. Bleibt nur eine Frage offen und der Zuschauer betroffen: Wovon redet der Mensch eigentlich? Da soll man sich dann wundern, daß Albert Uderzo, der Erfinder von Asterix und Obelix, keine Lust mehr auf Comics hat. Nach 35 Jahren legt er seine Buntstifte beiseite: „Ich bin erschöpft“, begründete der 67jährige seinen Entschluß, „Ich habe nur am Zeichentisch gelebt, ich kenne das Leben nicht.“ Andererseits munkelt man etwas über Rechtsstreitigkeiten mit dem Verlag Dargaud um Rechte an früheren Asterix-Sammelbänden.

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