Musicalfieber: Jetzt auch in Manhattan

■ Bremer Musical-Youngsters hoben zur Premiere in New York ab

Für die meisten Sänger und Tänzer der „Young Musical Fools“ aus Bremen war es der Aufbruch in eine neue Welt. Am Sonntag startete die Truppe von der Hansestadt aus nach New York, im Gepäck das Musical „Casting“ sowie einen 40-Fuß-Container mit Kulissen und technischer Ausrüstung.

Erstmals soll nämlich am 16. Juni in der Weltstadt ein Bremer Musical uraufgeführt werden. Für alle Beteiligten wird damit ein Traum wahr, an den vor sieben Jahren noch niemand zu denken wagte.

So lange arbeitet Musical-Autor Mathias Siebert (39) bereits mit den meisten seiner „Fools“ zusammen. Angefangen hatte alles mit einer Theater-Arbeitsgemeinschaft in einer Kirchengemeinde. Die 23 Tänzer und Sänger sind jetzt gerade mal 19 oder 20 Jahre alt und haben in diesem Jahr ihr Abitur gebaut.

„Casting“, das Musical, das sie aufführen werden, ist ihre dritte Arbeit. Zu den jungen Hüpfern gesellen sich außerdem fünf Musiker und mehrere Techniker.

Der Konzertmanager Hans-August Kruse hat die Idee einer Bremer Musical-Premiere mitten im Ursprungsland des Genres ausgebrütet. Und damit nicht genug: Er konnte auch noch eine Reihe von Sponsoren gewinnen. Knapp 200.000 Mark kostet der ganze Spaß nach Angaben von Musical-Autor Siebert.

Acht Aufführungen sind am Pace Downtown Theatre, einem Schultheater im New Yorker Stadtteil Manhattan vorgesehen. Erzählt wird in gut zwei Stunden eine Geschichte über das „Casting“, das Vortanzen und Vorsingen junger Musical-Talente, die sich allesamt für eine Show bewerben.

Zu dem auch in New York in Deutsch gehaltenen Text kommen Lieder in englischer Sprache. Zielpublikum sind vor allem deutschstämmige New Yorker, die möglichst viele der 679 Plätze des Theaters füllen sollen. Markus Daschner (dpa)

Unser New-York-Korrespondent Til Mette wird in der taz vom Montag so gut wie live über das Ereignis berichten! (d. Red.)