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■ Überall ist England: Jetzt bald auch an allen Grundschulen in Klasse 3 und 4

„Hands up, this is a bank-robbery!“ Wenn Ihnen demnächst eine Achtjährige mit einem Nylonstrumpf über dem Kopf mit dieser Aufforderung in einer Bankfiliale entgegen kommt, ist das der erste schöne Erfolge eines Senatsbeschlusses vom 14. Juni 1994. Gestern entschied dieser nämlich, nun stufenweise Englisch-Untericht in allen 3. und 4. Grundschulklassen Hamburgs einzuführen.

Allerdings werden die Kleinen langsam an diese Aufgabe herangeführt, beteuert gestern Schulsenatorin Rosemarie Raab. Sie sollen in 20minütigen Lerneinheiten an mehreren Wochentagen ihre erste Fremdsprache lernen – beim Spielen, Singen und Reimen. Noten soll es dafür nicht geben, geplant sei kein vorgezogener Fachunterricht, aber auch keine unverbindliche Begegnung mit einer fremden Sprache, so die Senatorin.

Der Entscheidung lagen positive Erfahrungen aus einem 1991 begonnenen Schulversuch in 54 Klassen von 14 Grundschulen zugrunde. Dabei habe sich gezeigt, daß die SchülerInnen fast mühlelos und ohne stures Vokabelpauken einen umfangreichen Wortschatz erwerben konnten.

Die flächendeckende Englisch-Welle läßt jedoch noch etwas auf sich warten. Sie beginnt im August 1995 im Süden und Osten Hamburgs (von Harburg bis Bergedorf), schwemmt dann über Mitte und Altona, wird '98 Wandsbek erreichen und im Jahr 2000 schließlich Eimsbüttel und Nord erfassen. Neue Lehrerstellen gibt's aber nicht dafür, die notwendigen 80 Pädagogen werden durch Umschichtungen aus der Sekundarstufe I der weiterführenden Schulen bereitgestellt.

Es sei denn, jemandem fällt noch eine unkonventionelle Art des Geldbeschaffens ein.

sako