Kostümfest

Knackige Hintern, viel Leder und lange, netzbestrumpfte Beine: Schwule, Lesben und Tunten gaben sich am Samstag ihr Stelldichein in Berlin. Auf getrennten Demos wurde an den 25. Jahrestag des Christopher Street Days erinnert. Ungefähr 8.000 zogen vom Kudamm durchs Brandenburger Tor zum Roten Rathaus, Techno-Musik beschallte die Zuschauer, und freizügigst wurde viel Fleisch gezeigt. Die politischen Forderungen waren denn auch mehr eine Nebensache, die verkündet wurde, als sowieso niemand mehr zuhörte. Der linke Flügel der Schwulen- und Lesbenbewegung, Motto „Vorwärts immer, rückwärts nimmer – Farbe bekennen“, zog 2.000 DemonstrantInnen stark vom Leopold- zum Rosa-Luxemburg-Platz. Hier gab's weniger Leder und weniger Schnauzer zu sehen, dafür mehr Parolen zu hören. Ach ja: Die Alliierten paradierten ebenfalls durch die Stadt, zum letzten Mal und in vielfältig uniformem Outfit. (Seite 22) Foto: Connie Grosch