„Normal verrückt“, die CD

Einmal „Normal verrückt“, die neue CD von Christiane Mueller und Band hören, ist wie einen Eintopf aus allerlei Musikstilen essen. Nicht verkocht, sondern gut gewürzt. Wobei der Jazz die Geschmacksrichtung bestimmt. Jedes Lied aber, das wir da aus dem großen Topf schöpfen, hat seine ganz eigene Zutat: hier ein wenig slawische Folklore, dort eine Prise Rock 'n Roll, mal einen Schuß Blues, mal etwas Rap, nicht zu vergessen den kleinen Hauch Funk.

All dies hat die Sängerin zum Teil selbst arrangiert, zum Teil in Zusammenarbeit mit ihrem Pianisten Michael Berger. Helmut Forsthoff (Saxophon), David Jehn (E-Baß, Kontrabaß), Jurek Lamorski (Akkordeon), Pierre Pouget (Gitarre) und Stefan Ulrich (Schagzeug, Gitarre) fügen sich noch dazu – und wenn sie dann in den durchkomponierten Liedern ab und an zum Tutti aufspielen, werden die leichten Chansons fast ein bißchen schwer.

„Ich muß mich endlich befrei'n“, singt auch Christiane Mueller dazu, meint aber sich als Frau, die sich wieder einmal um einen windet, der ihr das Herz schwer macht. Einen frischen, fragenden Blick wirft sie in ihren Texten auf „Die erste Liebe“ oder „Das erste Mal“, nur ab und zu wünscht frau sich insgeheim, daß sie noch viel mehr Schranken umsänge. Gewaltig wie ihre Stimme ist, die an Ulla Meineke erinnert und doch ihren ganz persönlichen Unterton hat. Wer ihn ganz auskratzt, diesen Eintopf, der findet sogar noch den Groove da drin. „Eigentlich“, heißt der Song. sip

Heute um 20.30 Uhr ist Release-Party im Jungen Theater, Friesenstr. 12