Zivilcourage

■ betr.: „Jens half Deserteuren“, taz vom 15.6.94

Liebes Ehepaar Jens, hiermit spreche ich Ihnen meinen Respekt aus und begrüße besonders Ihre Entscheidung, die Einstellung des Verfahrens gegen eine Geldbuße abzulehnen. Wer Menschen davor schützt, in den Krieg zu ziehen, um sich umbringen zu lassen beziehungsweise selbst zu töten, sollte eigentlich vom normalen Menschenverstand aus geachtet werden.

Bedauerlich, daß diese sogenannten „Nachbarn“ nicht die Geldbuße an die Bosnienhilfe des Roten Kreuzes zahlen sollen! Fraglich, ob der Amtsrichter des Amtsgerichts Tübingen seine Söhne, falls er welche hat, in den Golfkrieg geschickt hätte! Ich habe meinen Sohn jedenfalls nicht geboren, damit er eines Tages „Kanonenfutter“ wird beziehungsweise ein „staatlich legitimierter Mörder“. Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht! Marion Schmidt, Berlin