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Lehrer geben eine Stunde ab

Einen ungewöhnlichen Vorschlag haben gestern rund 40 Lehrer der Max-Brauer-Gesamtschule in Altona dem Landesschulrat Peter Daschner unterbreitet. Um zu verhindern, daß KollegInnen zwangsweise an andere Schulen versetzt werden, wollen sie ihre Arbeitszeit um je eine Stunde reduzieren.

Zum Hintergrund: Anfang voriger Woche wurde an Hamburgs Gesamtschulen bekannt, daß die Zuweisung der Lehrerstunden zum neuen Schuljahr um drei Prozent gekürzt wird. Für die Altonaer Schule bedeutet dies, daß rund 60 Lehrerstunden entfallen.

„Wir empören uns über diese Sparmaßnahme“, sagt Lehrer Karlheinz Goetsch zur taz. Gleichzeitig ginge es aber auch darum, möglichst schnell etwas zu tun, „damit die Kollegen an der Schule bleiben können“. Laut Schulbehördensprecher Ulrich Vielf ist eine Stundenreduzierung bei Lohnverzicht „sicher möglich“. Im Sinne eines „Zeichensetzens“ werde deshalb der Altonaer Vorschlag von Oberschulrat Daschner „ausdrücklich begrüßt und unterstützt“.

Die Idee, durch Lohnverzicht Jobs für arbeitlose Lehrerinnen zu schaffen, war bereits in den 80er Jahren heiß diskutiert worden, hatte sich aber damals vor allem wg. scharfer Proteste der GEW nicht durchgesetzt. kaj

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