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Zu laut und zu teuer

■ Es ist amtlich: Homo-Fest fällt aus

Das für den 7. bis 9. Juli geplante Straßenfest zum Christopher-Street-Day auf dem Spielbudenplatz fällt aus. Hamburg ist damit die einzige der Homometropolen Deutschlands, in der der 25. Jahrestag der ersten Schwulen- und Lesbendemo in der New Yorker Christopher-Street spurlos verstreicht.

Vor drei Monaten hatte eine Gruppe von Gastronomen aus St. Pauli die Organisation zum jährlichen Schwulen- und Lesbenfeiertag übernommen, um eine dreitägige Open-Air-Party durchzuführen. Ein zunächst angesetzter Termin am 17. und 18. Juni wurde abgesetzt, weil die Gastronomen hierfür nicht genügend Bierwagen beschaffen konnten. Nun sagten sie die Veranstaltung endgültig ab.

Als Begründung wurden Lärmschutzauflagen von Behörden genannt, nach denen nach 23 Uhr nur noch 35 Dezibel erlaubt gewesen seien, sowie die hohen Kosten des Festes. Tatsächlich hatten die 14 Gastronomen aber auch erst vor vier Wochen ernsthaft mit den Vorbereitungen begonnen. Von den Verantwortlichen konnte gestern keiner telefonisch erreicht werden.

Ursprünglich hatte die Planung in der Hand einiger Gruppen und Projekte gelegen. Diese hatten ihre ehrenamtliche Arbeit vor drei Monaten abgegeben, als sich die Profis vom Kiez als Veranstalter anboten. Frank Morawitz vom schwulen Infoladen Hein & Fiete ist enttäuscht: „Bei uns wäre das Fest wahrscheinlich so klein wie in den Vorjahren ausgefallen, hätte aber wenigstens stattgefunden.“ weh

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