Zwischen Kiez und Kaff

■ Noch immer streiten FC St. Pauli und Kaiserslautern um Stürmer Marcus Marin

Fußball-Zweitligist FC St. Pauli Hamburg kann Marcus Marin nicht freikaufen. „Wir möchten ihn gerne behalten, Marcus möchte gerne in Hamburg bleiben, aber wir können die Ablöse nicht bezahlen“, erklärte St. Paulis Manager Jürgen Wähling. Der vom 1. FC Kaiserslautern ausgeliehene Profi, in der vergangenen Saison mit zehn Toren erfolgreichster Hamburger Angreifer, soll eine Million Mark Ablöse kosten. Die mit rund elf Millionen Mark verschuldeten Hamburger wollen maximal 750 000 Mark für Marin bezahlen.

„Irgendwo ist eine Grenze erreicht. Kaiserslautern ist so reich, die haben das Geld gar nicht nötig“, appelliert Wähling an die Großzügigkeit der Pfälzer. Obwohl die letzten Gespräche ergebnislos verliefen, hat er die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben. Gäbe es doch noch eine Einigung im Ablösestreit, dann würde Marin am Millerntor einen Drei-Jahres-Vertrag unterschreiben. Sollte sich das Thema in den nächsten Tagen jedoch erledigen, steht zumindest fest, daß Marin nicht nach Kaiserslautern zurückkehren wird, jenen Flecken, den der Noch-Kiezkicker unlängst als „Kaff“ bezeichnet hatte.

Ohne Marin dürfte es für den FC St. Pauli sehr schwer, wenn nicht gar unmöglich, werden, den für die Sanierung des Vereins notwendigen Aufstieg zu realisieren. Zudem verlassen mit Ari Hjelm (Tampere) und Markus „Toni“ Sailer (Stuttgarter Kickers) zwei Offensivkräfte das Millerntor. Und daß Trainer Seppo Eichkorn den zu Saisonende von Spielbetrieb suspendierten Martin Driller wieder in die Arme schließen wird, ist eher unwahrscheinlich. beag