Aus für Pfefferwerk?

■ Pieroth will am Kulturprojekt sparen

Alle Jahre wieder will der Finanzsenator dem Pfefferberg an den Kragen. Wie es gestern aus dem Hause Elmar Pieroth (CDU) hieß, könne sich Berlin angesichts der Haushaltslage keine Steigerungen bei den „konsumtiven Sachausgaben“ leisten. Als Beispiel nannte er das geplante soziokulturelle Zentrum Pfefferwerk zwischen Schönhauser Allee und Christinenstraße. Dies betreffe sowohl die Unterhaltskosten von jährlich 1,6 Millionen Mark als auch die geplante Sanierung in Höhe von 30 bis 40 Millionen Mark. Der Betreiberverein des Projekts hat hingegen lediglich einen Sanierungsaufwand von 23,9 Millionen Mark errechnet.

Das Grundstück in Prenzlauer Berg gehört jeweils zur Hälfte dem Bund und dem Land. Der Senat hat dem Projekt zwar wiederholt seine Unterstützung zugesichert, auch der Bund wäre bereit, seine Hälfte an das Land zu geben, die Finanzverwaltung weigert sich jedoch, der Forderung des Bundes nach einem entsprechenden Ersatzgrundstück nachzukommen. Bereits im Juli 1994 hatte Pieroth behauptet, die Kosten des Projekts seien zu niedrig angesetzt. Nun verweist der Berliner Sparsenator auf die nahe gelegene Kulturbrauerei: Es sei besser, bestehende Projekte seriös und dauerhaft zu finanzieren, als neue unkalkulierbare Ausgaben zu riskieren. wera